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Tagesbuch

Osterbotschaften 2020

17.04.2020 | Thema: Tagebuch |

Osterbotschaft Seiner Heiligkeit Kirills, Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus‘ an die Oberhirten, Hirten, Diakone, den Mönchstand und alle gläubigen Kinder der Russischen Orthodoxen Kirche

Hochgeweihte Oberhirten, hochwürdige Väter, allverehrte Mönche und Nonnen, liebe Brüder und Schwester!

CHRISTUS IST AUFERSTANDEN!

Durch die Gnade des Allgroßmütigen Gottes vermochten wir die lichthelle Osternacht zu erreichen und freuen uns erneut über die herrliche Auferstehung Christi. Herzlich gratuliere ich Euch allen, meine Lieben, zu diesem großen Fest und zur Feier der Feiern.  

Fast zweitausend Jahre trennen uns von dem heute gedachten Ereignis. Dennoch feiert die Kirche jedes Jahr mit unabänderlichem geistigen Schauer die Auferstehung des HERRN, indem sie unermüdlich die Einzigartigkeit dessen bezeugt, was in der Grabeshöhle neben den Mauern des alten Jerusalems geschehen ist. 

Der ganze irdische Weg des Gottessohnes – von seiner wundervollen Menschwerdung an bis zum Leiden und zum furchtbaren Tod am Kreuz – ist die Erfüllung der Verheißung des Schöpfers, die er unseren Vorvätern einst gab. Gott versprach Jenen in die Welt zu senden, der unsre Krankheit trägt und auf sich unsre Schmerzen lädt (Jes 53, 4) und der sein Volk von seinen Sünden retten wird (Mt 1, 21). Der HERR bestätigte diese Verheißung mehrmals durch seine Propheten. Diesem Versprechen ist er sogar dann treu geblieben, als das auserwählte Volk vom Bund mit ihm abwich und gegen den Willen des Schöpfers verstieß. 

In der Auferstehung Christi aber ist in der Fülle die Liebe Gottes offenbart, denn der Tod  – die letzte Grenze – ist endlich überwältigt, die den Menschen der wahren Lebensquelle entfremdete. Obgleich der physische Tod existiert und die menschlichen Körper tötet, ist er nicht mehr imstande, unsere Seelen zu töten, d.h. uns des ewigen Lebens in der Gemeinschaft mit dem Schöpfer zu berauben. Der Tod ist niedergeworfen – sein Joch zerbrochen (1 Kor 15,55). Der HERR erbeutete Gefangene (Eph 4, 8) und warf die Hölle nieder. Bei Gott ist kein Ding unmöglich (Lk 1, 37) – wahrhaftig ist er auferstanden, wie er gesagt hat (Mt 28, 6)! 

In diesem Jahr gehen die Völker der Erde durch besondere Prüfungen hindurch. Eine verderbliche Seuche hat sich über die ganze Welt verbreitet, wobei diese auch die Grenzen unserer Länder erreichte. Die Staatsorgane treffen Beschränkungsmaßnahmen, um ein explosives Wachstum der Epidemie zu stoppen. In manchen Ländern, die der pastoralen Verantwortung des Moskauer Patriarchats zugehören, ist die Zelebration öffentlicher Gottesdienste, darunter auch der Göttlichen Liturgie, unterbrochen. Jedoch sollen wir, orthodoxe Christinnen und Christen, unter diesen schwierigen Umständen nicht den Mut verlieren und nicht verzagen, und noch weniger in Panik geraten. Wir sind aufgerufen, den inneren Frieden zu bewahren und uns der Worte des Heilands zu erinnern, die er am Vorabend seiner erlösenden Leiden sprach: In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost,ich habe die Welt überwunden“ (Joh 16, 33). 

Pascha ist für die Menschheit zum Übergang von der Sündenknechtschaft zu der Freiheit des Himmelreiches geworden, zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8, 21). Nur dank der Auferstehung des Erlösers gewinnen wir die echte Freiheit, die der allgerühmte Paulus bezeugt, uns aufrufend: „So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat“ (Gal 5, 1). Wievielmal haben wir diese Worte gelesen oder gehört? Lasst uns nun nachdenken: leben wir heute nicht so, als ob es die Auferstehung Christi überhaupt nicht gegeben hätte? Wechseln wir nicht den uns plötzlich offenbarten Reichtum der Ewigkeit in endlose Sorgen ein, indem wir erneut vom Getümmel dieser Welt gefangen gehalten werden, vergänglichen Ängsten nachgeben und die unverweslichen geistigen Schätze und die wahre Berufung des Christen vergessen: dem HERRN in Heiligkeit und Gerechtigkeit zu dienen (Lk 1, 75)?

Doch die reine und unbefleckte Frömmigkeit vor Gott, unserem Vater (Jak 1, 27) besteht gerade darin, dass man nach dem Beispiel, das uns der Gute Hirt im Evangelium offenbarte, einander nachgeht durch Liebe und Geduld, einander in den Prüfungen hilft und unterstützt. Keine äußerlichen Beschränkungen sollen unsere Einheit auflösen und uns jene geistige Freiheit nehmen, die wir alle durch die Erkenntnis unseres HERRN und Heilands Jesu Christi gewannen, der den Tod besiegte und uns die Möglichkeit schenkte, Kinder Gottes zu heißen (1 Joh 3, 1).

Ein Herz und eine Seele (Apg 4, 32) haben alle gläubigen Kinder der Kirche, denn vereinzelt sind wir Glieder, aber zusammen – der Leib Christi, und nichts kann uns von der Liebe Gottes scheiden (Röm 8, 39). Insofern mögen jene, die aus objektiven Gründen heute keine Möglichkeit haben, in die Kirche zu kommen und dort zu beten, wissen, dass man sich ihrer erinnert und für sie betet. Der Glaube gibt uns die Kraft, zu leben und mit Gottes Hilfe verschiedene Krankheiten und Prüfungen zu überwinden, darunter das, was durch die Verbreitung des gefährlichen Virus in unser Leben getreten ist. 

Inständig rufe ich Euch alle auf, meine Lieben, die gemeinsamen Gebete darum zu verstärken, damit der HERR uns schenkt, trotz aller Schwierigkeiten, Teilnehmerinnen und Teilnehmer des gnadenreichen liturgischen Lebens der Kirche zu bleiben, damit das Heilige Mysterium der  Eucharistie vollzogen wird und die Gläubigen mit Freimut zur wahren Lebensquelle – zu den Heiligen Mysterien Christi – hinzutreten können, damit die Kranken Heilung bekommen und die Gesunden von der gefährlichen Infektion abgeschirmt werden. 

Wir glauben, dass der auferstandene Erlöser uns nicht verlässt und uns Festigkeit und Mut für eine unerschütterliche Standfestigkeit des Glaubens und für ein heilsbringendes Beschreiten des irdischen Wegs zum ewigen Leben herabsendet. 

Herzlich gratuliere ich Euch allen, meine geliebten Brüder und Schwestern, zum hellen Fest des Heiligen Pascha und rufe Euch auf, unaufhörlich das Bild echter Jünger des Heilands zu zeigen, indem Ihr den uns umgebenden Menschen ein gutes Beispiel gebt und die Wohltaten dessen verkündet, „der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat“ (1 Pet 2, 9), damit wir an allen Tagen unseres Lebens die unvergängliche Kraft und die Echtheit der Osterworte bezeugen:

WAHRHAFTIG IST CHRISTUS AUFERSTANDEN!

PATRIARCH VON MOSKAU UND DER GANZEN RUS‘

Pascha Christi
2020


Osterbotschaft
des Erzbischofs von Podolsk Tichon,
Leiters der Diözese von Berlin und Deutschland
An die Geistlichen, Mönche und Nonnen und die Laien
der Diözese von Berlin und Deutschland der Russischen Orthodoxen Kirche

Geliebte Väter,
ehrwürdige Mönche und Nonnen, liebe Brüder und Schwestern!

CHRISTUS IST AUFERSTANDEN!

Ich gratuliere Ihnen allen zum hellen Fest der Auferstehung Christi! Die Seele jubelt voller Osterfreude. Anders kann es auch nicht sein. Denn nie haben wir mehr Freude in unserem Leben erlebt als an Ostern. Heute wenden wir uns in demütigem, stillem Gebet an Gott und singen mit der Kirche freudig die Siegeshymnen, die den auferstandenen Christus, den Lebensspender, verherrlichen: „Auch wenn Du zum Grab hinabgestiegen bist, Unsterblicher, so hast Du doch die Macht des Hades gebrochen und bist als Sieger auferstanden, Christus, Gott“. Unsere geistige Aufmerksamkeit ist auf die Ereignisse der Evangeliengeschichte gerichtet, die vom Sieg des Herrn über den Tod erzählt. 

„Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis wird es nicht verschlingen“ (Jo 1, 5) – bezeugt der Apostel und Evangelist Johannes, ein Augenzeuge des auferstandenen Herrn. Das Osterfest zeigt jedem von uns das rettende Licht Christi, auf das wir mit betender Ehrfurcht blicken. Dieses abendlose Licht leuchtet in der Finsternis, und keine „Finsternis dieses Zeitalters“ (Eph 6, 12), keine Dunkelheit, die „von den Geistern des Bösen unter den Himmeln“ (Eph 6, 12) ausgeht, hat die Macht, es auszulöschen. Wenn wir als treue Jünger vollständig entschlossen sind, Christus, dem Sieger über Hades und Tod, nachzufolgen, dann wird unser Weg von Seinem gnadenreichen Licht erleuchtet werden, und dann haben wir nichts zu befürchten. Was auch immer in unserem Leben geschieht, und wie auch immer die Umstände sind, die uns von außen umgeben, ist für uns Christen, gestärkt durch die Botschaft des Auferstandenen, nichts wichtiger als das, was in den Tiefen unseres Geistes und Herzens geschieht. 

Wir nennen den Tag des Heiligen Osterfestes auch deshalb lichtbringend, weil unser Herr Jesus Christus, der jeden Menschen erleuchtet, „der in die Welt gekommen“ (Jo 1,9), uns das Geheimnis des Heils offenbart, das Böse überwunden, den Hades zerstört und den Tod zermalmt hat. An den Ostertagen ertönt der Aufruf an alle: „Reinigen wir unsere Gefühle und sehen“ wir die Majestät der Auferstehung Christi. Der auferstandene Erlöser öffnete allen Menschen den Weg des „erneuerten Lebens“ (Röm 6, 4), gab die Kraft durch „gute Tugendtat gestärkt „, gegen die Sünde zu kämpfen, die Gerechtigkeit zu stärken, das Heil im Himmelreich zu erben.  

Wir alle, liebe Väter, Brüder und Schwestern, durchleben heute die schweren Prüfungen, die verbunden sind mit der schrecklichen Epidemie, die die ganze Welt heimgesucht hat, die bereits Tausende von Menschenleben gefordert und den Menschen schmerzhaftes Leid verursacht hat. Diese Umstände werden jedoch das helle Fest der Auferstehung Christi nicht trüben. Das Kreuzesopfer ist für jeden von uns bereits einmal vollbracht worden. Christus, der die Macht des Todes durch Seinen Tod am Kreuz und Seine Auferstehung zermalmt hat, hat uns das ewige Leben geschenkt, das jeder Mensch durch die Erfüllung der Gebote Gottes zu erben berufen ist (Mt 19, 17). Christi Pascha triumphiert in Ewigkeit jenseits von Zeit und Raum, so dass keine äußeren Umstände unsere Freude überschatten können, auch wenn aufgrund der schweren Notlage die Türen unserer Kirchen in der Osternacht geschlossen bleiben. Denn Christus ist immer mit uns und wird uns nie verlassen, so wie er seinen Jüngern das Versprechen gab und sage: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Zeiten Ende“ (Mt 28, 20).

Möge Gott uns allen, jedem einzelnen von uns und der ganzen Kirche, gewähren, zum Nutzen des ewigen Heils diese Zeit der Prüfungen zu durchlaufen und aus ihr gestärkt im Glauben und in der Liebe zum Herrn hervorzugehen und Teilhaber des Reiches Gottes zu werden, sowohl in diesem Leben als auch in der Ewigkeit. Möge der auferstandene Christus uns helfen, alle Sorgen, Nöte und Drangsale, denen wir auf unserem Lebensweg begegnen, zu überwinden. Nach dem Wort des heiligen Bischofs Johannes Chrysostomos: „Wer sich den Sinn der Auferstehung tief zu eigen zu machen versteht, wird er den Tod fürchten, wird er etwas anderes fürchten?“

Noch einmal beglückwünsche ich Euch alle zum großen Osterfest Christi! Ich wünsche im Gebet, dass unser Leben immer vom nie erlöschenden Licht des von den Toten auferweckten Lebensspenders Christus erleuchtet wird, dass der rettende Glaube an Gott in uns gestärkt wird, dass unser Leben sich nicht auf die Hoffnung auf zeitliche Vorteile beschränkt, sondern sich auf das Erbe der zukünftigen Güter erstreckt (vgl. 1 Kor 15,19). Ich rufe auf Euch alle den Segen des Auferstandenen Herrn herab und richte noch einmal meine lebensbejahenden Grüße an Euch:

CHRISTUS IST AUFERSTANDEN! WAHRHAFT IST ER AUFERSTANDEN!

+ TICHON,

Erzbischof von Podolsk,

Leiter der Diözese von Berlin und Deutschland 

Berlin,

Ostern Christi

6./19. April 2020


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