Mein Leben in Christo. Das Wort 596
22.01.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
In unserem Leibe kämpfen unser ganzes Leben hindurch miteinander das Prinzip des Lebens und das Prinzip des Todes, das Gute und die Sünde, Krankheiten und Gesundheit. Die Prinzipien des Todes, lange im Kampf aufgehalten durch die Prinzipien des Lebens, gewinnen schließlich die Oberhand über die Prinzipien des Lebens, weil unser Leib, von den Kräften der Natur abhängig und sündig, in sich selbst keine Elemente des Lebens hat, sondern sie von der Seele entlehnt, welche selbst durch die Sünde viele Elemente des Todes in sich trägt, – und weil der Leib zu schwach ist, um den Elementen der Sterblichkeit, die sich in der Seele befinden, entgegenzuwirken. Außerdem erneuert sich der innere Mensch um den Preis der äußeren Vergänglichkeit. Der mutige, ständig tätige Geist zerstört schließlich durch die Anstrengung seiner eigenen Tätigkeit den schwachen, vergänglichen Leib. Außerdem verstärken sich im Laufe der Zeit die ererbten körperlichen Krankheiten und zerstören ebenfalls den leiblichen Organismus. So ist das Leben des Menschen auf der Erde ein allmähliches, tägliches Absterben. Und unsere Leidenschaften? Wie sehr nehmen sie unsere Gesundheit fort! Und Unmäßigkeit und Unordnung in der Verwendung von Speise, Trank, Schlaf, Vergnügungen? Wie sehr zerrüttet alldies den Leib! Wenn also unser Leib ständig vergeht und sichtbar sich dem Ende zuneigt, so laßt uns ihn verachten als etwas Vorübergehendes und alle Kräfte der unsterblichen Seele widmen. Der Leib ist ein unsicherer, vergehender Freund.