21.10.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Der geistige Mensch versinkt mit dem Verstand und dem Herzen in Gott und findet in Ihm den Schatz des Wissens und der Weisheit, der Wahrheit, des Friedens und der Freude im Heiligen Geist, aber der fleischliche Mensch ist in die ehebrecherische und sündige Welt versunken, oder in die materielle Natur, sieht darin keinen Gott und sucht in ihr die Nahrung für seinen irdischen kurzsichtigen Verstand, seinen Ehrgeiz und Stolz.
20.10.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
O du den Leidenschaften unterworfener Mensch, was suchst du? Leben, sagst du. Wofür rührst du dich so eifrig? Des Lebens wegen. Lebst du aber das wahre Leben? Vernunft und Erfahrung zwingen zu antworten, daß dies nicht so ist. Was macht denn dein wahres Leben aus? Glaube, Hoffnung und Liebe – so sagen mir Vernunft und Erfahrung. Das Leben unserer Seele ist Gott, der lebendige Glaube an Ihn und die Liebe zu Ihm, und die Liebe zu den Menschen gleich mir, – darin ist Ruhe und Weite meines Herzens, ohne dieses bin ich gequält durch die Sünde, Sklave, Gefangener der Leidenschaften; in Betrübnis und Enge vergeht mein Leben.
19.10.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Der Hl. Geist ist Hort aller Güter oder des geistigen Reichtums. Schaut, mit welchem wunderbaren Reichtum die Seelen erfüllt waren, in denen der Hl. Geist wohnte, mit welchem Licht des Wissens, mit welchem Wohlgeruch der Tugenden!
Die Seele des gerechten Menschen ist reichlich mit geistigem Reichtum erfüllt, z. B. die Seele der Apostel Paul, Peter, Johannes, des Bischofs Chrysostomos, Gregorius des Theologen, Basilius des Großen, „Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens Gutes hervor“ (Luk. 6,45).
Da sind die wahren Güter. Sie sind durchaus nicht das, was die Welt für wertvoll hält.
18.10.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wenn du willst, daß der Herr bald deinem Gebet den Glauben des Herzens gebe, so bemühe dich von ganzem Herzen, in allen Worten und Taten mit den Menschen aufrichtig zu verfahren, und sei in keiner Weise zwiespältig ihnen gegenüber. Wenn du den Menschen gegenüber offen bist und ihnen Vertrauen entgegenbringst, dann wird dir der Herr auch Offenheit und aufrichtigen Glauben gegenüber Gott geben. Den, der den Menschen gegenüber nicht offen und gerade ist, nimmt der Herr schwer an im Gebet und läßt ihn spüren, daß er in seiner Beziehung zu den Menschen nicht aufrichtig ist und deshalb auch in seiner Beziehung zu Gott ohne seelische Leiden nicht vollständig aufrichtig sein kann.
17.10.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Jesus Christus schaute, wenn Er Speise verteilte, vorher zum Himmel, dankte, segnete, brach sie dann und reichte sie. Der Apostel Paul tat auf dem Schiff auch so. So sollen auch wir Gott für Nahrung und Trank, für alle materiellen Güter, besonders aber für die geistigen Güter danken.
16.10.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Hier, in der Welt der Eitelkeit, in der sündigen und verräterischen Welt, zerfressen unablässig und häufig unbemerkt „Motten und Rost“ (Matth. 6, 19) unsere Seelen und Leiber, geistige „Räuber untergraben und stehlen die Schätze“ unserer Seele (Matth. 6, 19), „Gerechtigkeit und Frieden und Freude im Heiligen Geist“ (Röm. 14, 17). Welches zuverlässige Mittel gibt es gegen diesen ständigen Verfall durch die Sünde, gegen diese geistigen Räuber? Das Gebet der Reue und des Glaubens. Es belebt, auferweckt unsere in verführerischen Begierden verfallende Seele, vertreibt die geistigen Räuber; es ist ihre Geissel und für uns Quelle der Kraft, des Lebens und der Rettung. – Ehre gebührt dem Herrn darum! Das Gebet bewahrt und befreit uns von der Sünde. Mit dem Gebet des Glaubens lebt es sich gut, denn im Gebet leben wir mit dem Herrn, Der den Bittenden Güter jeder Art versprach: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan. Denn jeder Bittende erhält, jeder Suchende findet, dem Klopfenden wird aufgetan“ (Matth. 7, 7-8). – Preis Deinen Worten der Wahrheit, o Herr! Gewähre allen, die von Dir verschiedene Güter – durch meine Unwürdigkeit – erbitten, die Bitten ihrer Herzen. Amen – es geschehe!
15.10.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Unsere Seele wird deswegen so genannt, weil sie durch den Göttlichen Geist atmet, d. h. sie heißt so nach dem Lebenspendenden Geiste.
14.10.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wenn Gott uns das Sein gab – das größte Geschenk Seiner Güte, wenn Er, nachdem wir von Ihm abgefallen und vom Leben zum Tode gekommen sind, zu unserer Wiedergeburt, zu unserer Rückkehr zum Leben uns Seinen Sohn schenkte, wie gering sind dann alle anderen Güter, um die wir Ihn im Gebet bitten, als daß Er sie uns nicht auf das erste aufrichtige Wort des Glaubens hin gäbe, wenn sie für uns wesentlich unentbehrlich sind, und wie unentschuldbar sind wir, wenn wir daran zweifeln, sie im Gebet von Gott zu erhalten! Hat doch der Erlöser geradeheraus gesagt: „Bittet, so wird euch gegeben“ (Matth. 7, 7).
13.10.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Jesus schaute auf Petrus und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich“. (Luk. 22,61,62)
Auch jetzt, wenn Jesus auf uns geschaut hat, weinen wir bitter über unsere Sünden. Ja, unsere Tränen während des Gebets bedeuten, daß der Herr mit Seinem alles belebenden, das Herz und unser Inneres prüfenden Blick auf uns geschaut hat. Ach, wie verfängt sich manchmal unsere Seele durch verschiedene Sünden, genau wie ein Vögelchen in den Netzen! Man sieht manchmal keinen Ausweg aus seinen Sünden, und sie quälen dich. Unserem Herzen ist manchmal furchtbar schwermütig von den Sünden. Aber, sobald Jesus auf dich geschaut hat, dann fließen die Tränen und mit ihnen verwandelt sich die ganze Verflechtung des Bösen in der Seele in Nichts. Du weinst und freust dich, daß dir unerwartet solche Gnade geschickt worden ist.
Una welche Wärme man im Herzen fühlt und wie leicht ist einem. Dann verspürt man den großen Wunsch, ganz einfach zum Herrgott Selbst hinaufzufliegen! Ich danke von ganzem Herzen dem Herrn, Der alle meine Vergehen gnädig vergibt.
12.10.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Daraus ist schon zu ersehen, daß der Urheber des Bösen selbst groß ist und ein weites Gebiet innehat, in dem er herrscht. „Die ganze Welt liegt im Bösen“ (1. Joh. 5, 19). Wie Dämpfe oder Gase, die in größerer Menge in geschlossenem Raum zusammengedrängt sind, mit Macht auszuströmen suchen, so streben die Leidenschaften als Atem des Geistes der Bosheit, wenn sie das Herz des Menschen erfüllt haben, ebenfalls danach, aus einem Menschen auf andere auszuströmen und mit ihrem Gestank die Seelen anderer anzustecken.