20.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wenn ich auf die gottgeschaffene Welt blicke, sehe ich überall die ungewöhnliche Freigebigkeit in den Gaben der Natur: Die Erdoberfläche ist gleichsam ein reichgedeckter Tisch, der in Überfluß und Vielfalt von dem liebevollsten und freigebigsten Hausherrn bereitet ist; die Tiefen der Wasser dienen ebenfalls der Sättigung des Menschen. Was soll man über die vierfüßigen Tiere und die Vögel sagen? Welche Großzügigkeit in der Bereitstellung von Nahrung und Kleidung für den Menschen auch hier! Für die Großzügigkeit des Herrn gibt es kein Maß. Seht, was die Erde im Sommer und im Herbst liefert. So möge jeder Christ, besonders der Geistliche, die Freigebigkeit des Herrn nachahmen; dein Tisch möge jedem offenstehen wie der Tisch des Herrn. Der Geizige ist ein Feind des Herrn.
19.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wenn du betest, denke immer daran, daß du dich mit Gott unterhältst, dem Vater der Gaben und jeglichen Trostes, Der sich nicht ändert und nicht müde wird durch unsere Bitten und Der stets unendlich gütig, weise, allmächtig ist, Dem es durch Seine unermeßliche Güte, Weisheit und Allmacht genau so leicht ist, deine Bitten zu erfüllen, wie es dir leicht ist, an deine Bitten zu denken und sie aufrichtig herbeizuwünschen, wie es dir leicht ist, die Worte der Bitten auzusprechen und sogar viel leichter. Denke daran und verzage niemals während des Gebets.
18.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wenn ich die gottgeschaffene Welt betrachte, was sehe ich? Ich sehe überall eine ungewöhnliche Breite und spielerische Vielfalt des Lebens: Im Tierreich, unter Vierfüßlern, Reptilien, Insekten, Vögeln, Fischen. Nun fragt sich, woher die Enge und der von Trübsal beschwerte Lebensweg des Menschen und besonders solcher, die um Frömmigkeit eifern, rührt. Der Herr breitete überall Leben, Zufriedenheit und Freude in Fülle aus, und alle Geschöpfe, der Mensch ausgenommen, verherrlichen den Schöpfer durch Zufriedenheit, Leben und spielerische Freude. Warum bin ich nicht in Einklang mit dem übrigen Leben? Bin ich nicht Geschöpf desselben Schöpfers? Die Lösung ist einfach.
Unser Leben wird vergiftet, bald durch uns selbst, durch die Sünde, bald durch den körperlosen Feind, besonders durch diesen und vorwiegend bei den Menschen, die sich in Frömmigkeit mühen. Das Leben des Menschen – des wahren Christen – liegt in der Zukunft, im künftigen Zeitalter; dort eröffnet sich für ihn alle Freude, die volle Seligkeit. Hier aber ist er Fremdling und im Stande der Strafe. Hier rüstet sich bisweilen die ganze Natur gegen ihn wegen der Sünde, gar nicht zu reden vom Erzfeind, der „wie ein Löwe brüllend umhergeht und sucht, wen er verschlingen könnte“ (L Pet. 5, 8).
So will ich nicht verwirrt werden über die Frage, weshalb in der Welt überall Freude und Zufriedenheit ist, in mir aber oft keine Freude ist und ich finster auf die Freude und die Weite der Geschöpfe Gottes blicke. Ich habe einen Henkersknecht wegen der Sünde, und dieser Henkersknecht ist immer bei mir und schlägt mich. Aber auch für mich wird die Zeit der Freude anbrechen, nur nicht hier sondern in der anderen Welt.
17.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Besonders sei sanft und geduldig während der Krankheit und in verschiedenen ungünstigen Umständen, denn dabei neigen wir besonders leicht zur Reizbarkeit, da wir durch Wohlstand, Gesundheit, Glück und Ruhe verwöhnt sind. Jene von uns sind glücklich, die zu nichts einen starken Hang haben, weil sie sich nicht durch den Geiz binden lassen.
16.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Gemäß Seiner Güte ließ der Herr uns – unsererseits unverdient – das Sonnenlicht sehen und erfreut uns damit; Er wird auch gewähren, daß wir uns an Seinem unerreichbaren Licht erfreuen. Das Sonnenlicht möge dir Unterpfand dafür sein, besonders aber das stille Licht der heiligen Herrlichkeit des himmlischen Vaters – Sein eingeborener Sohn, Der uns gegeben ist, und der Geist der Liebe, Der in unsere Herzen gegeben ist.
15.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Man muß sich öfter an die Worte des Erlösers erinnern: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen“ (Matth. 18,3-4), und an die Worte des Apostels: „wie die Neugeborenen bevorzugt die lautere Milch der Vernunft, dadurch ihr wachset zu eurem Heil“ (I. Petrus 2,2), lautere – nicht trügerische, nicht geheuchelte, wahrhaftige.
14.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Vereinige dich mit Gott in deiner Seele durch den Glauben des Herzens und du kannst alles tun. Bedrängen dich starke, unsichtbare, unermüdliche Feinde? Du wirst sie besiegen. Sichtbare, äußere Feinde? Du wirst sie besiegen. Quälen dich Leidenschaften? Du wirst sie überwinden. Bedrücken dich Betrübungen? Du wirst sie abwenden. Bist du im Geiste niedergedrückt? Du wirst Standhaftigkeit erhalten. Alles kannst du mit dem Glauben besiegen und wirst das Himmelreich selbst erhalten. Der Glaube ist das größte Gut im irdischen Leben: Er verbindet den Menschen mit Gott und macht ihn in Ihm stark und siegreich. „Wer sich mit dem Herrn verbindet, ist ein Geist mit dem Herrn“ (1. Kor. 6, 17).
13.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Mein Leben ist der Herr, der Unendliche, der Seiende, der Allmächtige. Ich bin ganz in dieses Leben versenkt „Der über allen ist und durch alle und in uns allem“ (Eph. 4,6).
Ich bin stets vor dem Angesicht Gottes, ich bin stets
in Gott und Er ist in mir. Soll ich etwa auf Speise und Getränk, auf das Geld, auf den Menschen hoffen? Werde ich dann nicht ein Blinder sein? Wahrhaftig Gott ist meine Hoffnung, Er ist für mich alles.
12.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Friede und überströmende Fülle des Lebens im Herzen nach der Kommunion ist die größte, unschätzbare Gabe des Herrn Jesu Christi, welche alle auf den Körper bezogenen Gaben zusammen überwiegt. Ohne seelischen Frieden – in der Enge und Qual des Herzens – kann der Mensch keinerlei Güter genießen, weder materielle, noch geistige; für ihn existiert nicht die Befriedigung, die vom Gefühl der Wahrheit, des Guten und der Schönheit herrühren, weil das Zentrum seines Lebens selbst – das Herz oder der innere Mensch – niedergedrückt und tot ist.
11.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
So sehr sorgt sich der Himmlische Vater für mich, um mein Leben, um meine Rettung, daß Er Seinen eigenen Sohn nicht geschont hat für mich und Ihn in die Welt gesandt hat zu Leid und Tod, mich aber mit seinem Leib und Blut nährt.
Könnte es denn sein, daß Er für mich in weniger Wichtigem nicht sorgen wird, oder mir mit meinen Nächsten die genügende Nahrung entziehen würde? Bis heute ist es so nicht gewesen, es wird auch nicht so sein.
„Suchet vor allem das Reich Gottes und seine Wahrheit und dies wird euch beigefügt“ (Matth. 6,33) „Eure Haare sind alle aufgezählt. Darum fürchtet euch nicht“ (Matth. 10,30-31).