Ukraine-Krieg: Friedensgebete bei Gottesdiensten in Hamburg
3.03.2022 | Thema: Tagebuch |
3.03.2022 | Thema: Tagebuch |
3.03.2022 | Thema: Tagebuch |
«Ich war ein Fremder und ihr habt mich aufgenommen» (Mt 25,35)
In Christo geliebte Väter, Brüder und Schwestern!
Der Schmerz, den das ukrainische Volk derzeit erleidet, wird von den Kindern der Russischen Orthodoxen Kirche in Deutschland geteilt. Viele der Geistlichen und Gemeindemitglieder in unseren Diözesen sind Ukrainer. Von ihnen erfahren wir von den Nöten, den Leiden und Ängsten, die ihre Angehörigen durchleben. Militäraktionen bringen nicht nur Zerstörung und Tod mit sich, sondern auch eine humanitäre Katastrophe, die die Menschen zwingt, ihre Häuser zu verlassen. Unser aufrichtiger Wunsch und unsere christliche Pflicht sind die Unterstützung derjenigen, die sich in Not befinden.
In diesem Zusammenhang müssen sich alle Gemeinden der Russischen Orthodoxen Kirche in Deutschland bei der Arbeit zur Flüchtlingshilfe und bei der Organisation der humanitärem Hilfe für die Ukraine einbringen.
Hierzu ist notwendig:
Flüchtlingshilfe.
Humanitäre Hilfeleistung.
Kirchenstiftung
HypoVereinsbank Bonn
IBAN: DE20 3802 0090 0003 4461 31
BIC: HYVEDEMM402
Verwendungszweck: Flüchtlingshilfe
www.rok-stiftung.de
Wir sind aufgerufen, Werke der Barmherzigkeit zu tun. Im Evangelium ruft uns der Herr dazu auf, Ihn in jedem zu sehen, der leidet. „Durch diejenigen, die uns um Hilfe bitten, prüft der Herr unsere Herzen“, sagt der hl. Nikolaj Velimirović. – „Gott braucht nichts von uns für Sich Selbst; Er braucht nichts. Aber Er fordert von uns Barmherzigkeit, um unsere Herzen zu erweichen und zu veredeln.“ Diese Werke zeigen, inwieweit wir in der Lage sind, Gott in unserem Nächsten zu lieben.
+ Mark, Metropolit von Berlin und Deutschland
+ Tichon, Erzbischof von Rusa, Leiter der Diözese von Berlin und Deutschland
+ Hiob, Bischof von Stuttgart
28.02.2022 | Thema: Tagebuch |
„Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,
auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.
Denn Er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute
und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte“. (Mt 5, 44-45)
In Christus geliebte Väter, Brüder und Schwestern, Kinder der Heiligen Kirche!
Die Ereignisse, die derzeit in der Welt geschehen, haben schmerzliche Auswirkungen auf die Herzen aller Geistlichen und Gläubigen der Russischen Orthodoxen Kirche, unabhängig von ihrer nationalen Zugehörigkeit. Als orthodoxe Christen wissen wir: Das Einzige, was in der sich verkomplizierenden Situation wirklich helfen, was Kraft spenden, trösten und Hoffnung geben kann, ist unser Gebet zu Gott: Das Gebet für die Menschen, die sich in Not befinden, wie für diejenigen, die heute Verantwortung tragen für die Zukunft Europas und der ganzen Welt, für die Befriedung der feindlichen Seiten.
Daher beten wir unablässig bei jedem Gottesdienst „um Frieden von oben“, und natürlich beten wir schon seit vielen Jahren für den Frieden in der Ukraine und tun auch alles, was in unseren Kräften steht, um den Bedürftigen zu helfen.
Die Orthodoxe Kirche ist keine politische Vereinigung. Sie kümmert sich vielmehr um die geistliche Betreuung der Gläubigen. Die Menschen kommen in die Kirche, um an den Sakramenten teilzuhaben, um zu beten, um über ihre geistlichen Probleme zu sprechen, um Trost und Hilfe zu erhalten. Aufgabe der Kirche ist es in dieser Zeit in jeder Hinsicht am Frieden mitzuwirken und am gegenseitigen Verstehen, der Liebe aller Gemeindemitglieder zueinander und einen Raum zu bieten, der frei bleibt von politischen Bekundungen und nationalen Ambitionen jeder Art.
Ich möchte hier auch darauf hinweisen, dass das Moskauer Patriarchat in seiner geistlichen Fürsorge orthodoxe Menschen ganz verschiedener Nationalitäten betreut. Hier in Deutschland umfassen unsere multinationalen Gemeinden nicht nur Russen und Ukrainer, sondern auch Belorussen, Moldawier, Georgier und viele andere, nicht zuletzt auch Deutsche. Es ist für uns völlig inakzeptabel, die Menschen unter nationalen Vorzeichen aufzuteilen. Wir freuen uns über alle, die in unsere Gotteshäuser kommen, gleich welcher Herkunft oder politischen Präferenzen.
Natürlich können sowohl die Geistlichen wie auch die Gläubigen unserer Diözese unterschiedliche Ansichten zu den Geschehnissen haben, aber wir dürfen Konflikte aus der politischen Sphäre nicht in unsere Kirchengemeinden hineinzutragen, indem wir die eine oder andere Position einnehmen. Gerade in einer so schwierigen Situation wie der derzeitigen ist das Wichtigste, den Frieden zu wahren, besonders in unseren Gemeinden. Diejenigen, die mit allen Mitteln versuchen, diesen Frieden zu stören und die Situation zu verschärfen müssen ihr Gewissen prüfen.
Handeln wir in allem als Diener des Friedens, dessen eingedenk, dass man ohne den Frieden und die Liebe Christi kein wahrer Jünger des Herrn sein kann! Ich rufe ich alle Geistlichen und Laien der Diözese auf, ihre Gebete für den Frieden zu verstärken, sowohl zu den Zeiten der Gottesdienste als auch im ihrem privaten Leben. Möge der Herr, der Fürst des Friedens, uns allen gnädig sein.
Mit der Liebe des Herrn
+ TICHON, Erzbischof von Rusa
Leiter der Diözese von Berlin und Deutschland
24.02.2022 | Thema: Tagebuch |
Unsere Gemeinde trauert und betet.
Am 24. März um 17.00 Uhr findet ein Gebetsgottesdienst für den Frieden statt.
Herr Jesus Christus, unser Gott,
siehe herab mit Deinem barmherzigen Auge auf das Leid und das so schmerzerfüllte Schreien Deiner Kinder,
Befreie Dein Volk vom Bruderkrieg, verringere das Blutvergießen,
Befreie von den Nöten, die der Krieg mit sich bringt.
Die, die ein Haus verloren haben, lass wieder ein Zuhause finden,
gib den Hungernden zu essen, tröste die Weinenden, vereine die Getrennten.
Lasse es nicht zu, dass Deine Kirche Jemanden verliert aus Wut gegenüber Mitmenschen und Verwandten, sondern schenke als großzügiger Gott baldige Versöhnung.
Erweiche die Herzen derer, die hart geworden sind und lass uns zurückkehren zur Erkenntnis Deiner Weisheit. Schenke Frieden Deiner Kirche, ihren treuen Kindern und allen Deinen Völkern, mache uns zum Werkzeug Deines Friedens, damit wir mit einem Herzen und einer Stimme Dich preisen, unseren Herrn und Heiland von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
30.12.2021 | Thema: Tagebuch |
Auf der Website finden Sie den Gottesdienstplan, die Veranstaltungen des kirchlichen Lebens, Informationen über die Sakramente und deren Vorbereitung sowie ein Tagebuch der jungen Gemeinde. Die Informationen auf der Website sind auf Russisch und Deutsch verfügbar.
17.06.2021 | Thema: Tagebuch |
Am 17.06., um 19:00 Uhr laden wir Sie herzlich zum online-Gespräch mit Erzpriester Dionisij Idawain in deutscher Sprache ein! Wir freuen uns auf rege Teilnahme und all Ihre Fragen!
20.05.2021 | Thema: Tagebuch |
Heute, am 20.5., um 19:00 Uhr laden wir Sie herzlich ein zum online-Gespräch mit Erzpriester Dionisij Idawain in deutscher Sprache! Wir freuen uns auf rege Teilnahme und all Ihre Fragen!
2.05.2021 | Thema: Tagebuch |
Osterbotschaft
des Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus’ʹ KIRILL an die Oberhirten, Hirten, Diakone, Mönche, Nonnen und alle gläubigen Kinder der Russischen Orthodoxen Kirche
Hochgeweihte Oberhirten,
hochwürdige Priester und Diakone, allverehrte Mönche und Nonnen, liebe Brüder und Schwestern!
An diesem ersehnten und heiligen Tag, der von der Osterfreude und von wunderbarem Licht erfüllt ist, wird von Mund zu Mund, von Herzen zu Herzen die lebensbegründende Freudenbotschaft weitergegeben:
CHRISTUS IST AUFERSTANDEN!
Durch diese Worte bekennen wir den unerschütterlichen Glauben an Jenen, vor dem wir am Karfreitag beim Kreuz standen, Den wir zusammen mit den Jüngern und den myrontragenden Frauen beweint haben, indem wir vor dem Grabtuch beteten. Heute verkünden wir feierlich samt dem Engelheer, indem wir die Einheit der irdischen und der himmlischen Kirche zeigen: „Heute ist die Rettung für die Welt, denn Christus ist auferstanden, da Er allmächtig ist“ (Osterkanon, Irmos der 4. Ode).
Das Pascha des Herrn ist das lichteste Zeugnis der Weisheit Gottes und der maßlosen Liebe des Schöpfers für das Menschengeschlecht. Der Anfang der Geschichte war, wie wir wissen, durch eine geistliche Tragödie überschattet: durch den Fall der Ureltern wurden die Paradiesestüren für die Menschen geschlossen, Leiden und Tod wurden seitdem zu einer unausweichlichen Folge der menschlichen Sündhaftigkeit. Aber, auch wenn die Menschen die Gemeinschaft mit Gott – dem Quell des Lebens – einbüßten, waren sie Seiner Güte und Liebe nicht beraubt.
Zugleich, wie Nikolaos Kabasilas, ein Heiliger des XIV. Jahrhunderts schreibt, „war die Liebe Gottes maßlos, doch das Zeichen, das sie ausdrücken konnte, fehlte“ (Sieben Worte vom Leben in Christus, VI. Wort). Liebe erweist sich im Tun des Guten für den Nächsten und in der Bereitschaft, für
ihn freiwillig Schwierigkeiten, Beengtheit und sogar Leiden zu erdulden, und der Erlöser zeigt beides auf. Durch seine Menschwerdung erneuert Er die durch die Sünde verdorbene menschliche Natur, durch seine Passion errettet Er uns von der Macht der Sünde. „So empfingen wir das Leben in Christus, -‐‑ folgert der hl. Ephraim der Syrer, -‐‑ kosteten den Leib des Herrn statt der Früchte des Baumes …, durch sein gerechtes Blut sind wir von der Verdammung gereingt und durch die Hoffnung auf die Auferstehung… leben wir Sein Leben“ (Auslegung der Vier Evangelien, 21).
Die Auferstehung des Heilands eröffnete die Pforte des himmlischen Reiches für die Menschheit und erfüllte unser irdisches Sein mit unvergänglichem Sinn. Der Herr schenkte Sich selbst allen an Ihn Glaubenden als das Muster der Tugend und erwarb Unverweslichkeit, damit alle Erretteten in Seine Fußstapfen treten, wie der hl. Maximos der Bekenner schreibt (Ambigua, 42). Und dafür sollen wir schon hier auf Erden lernen, die Luft der Ewigkeit zu atmen, indem wir den alten Menschen mit all seinem Tun ablegen (Kol 3, 9), unser eigenes Leben nach dem Evangelium ausrichten und an den Mysterien der Heiligen Kirche – der Erbin der großen Verheißungen Gottes – teilnehmen.
Der Glaube an die Auferstehung des Erlösers löscht die Flamme der Alltagsaufregungen und ermöglicht uns, uns über das Getümmel der Welt zu erheben, hilft uns, die Verlockungen der Sünden abzuwehren und die verschiedenen Ängste zu überwinden. Als Antwort auf die Göttliche Liebe sind wir aufgerufen,
Die Osterfeier vereint geistlich Millionen von Christinnen und Christen, die in verschiedenen Ländern leben, indem sie nationale und staatliche Grenzen überwindet. Dieser vielstimmige irdische Chor lobpreist zusammen mit den himmlischen Heerscharen den Herrn Jesus, der für alle Sein Blut vergoss und durch den lebensbringenden Preis die Welt loskaufte (Oktoichos, Ton 6, Stichira am Samstagsmorgen).
Jahr für Jahr, Jahrhundert für Jahrhundert, Millennium für Millennium erklingt diese Danksagung sieghaft auf der ganzen Erde; sie
„Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und
ungeheucheltem Glauben“ (1 Tim 1, 5) zu erweisen. Als Antwort auf Seine Barmherzigkeit – Erbarmen den uns Umgebenden zu gewähren. Als Antwort auf Seine Fürsorge – ein gesellschaftliches Leben in Einklang mit
den hohen Idealen des Evangeliums zu fördern.
erklingt trotz aller Versuchungen, Schwierigkeiten und Prüfungen. Auch heute hört sie nicht auf, da die Welt an der verderblichen Seuche leidet.
In der jetzigen komplizierten Zeit ist es besonders wichtig, diejenigen zu unterstützen, die krank und kraftlos sind, die Verluste von Verwandten und Mitmenschen betrauern, die den Lebensunterhalt einbüßten, die nicht in die Kirche kommen können. Lasst uns den Leidenden nach Kräften Hilfe leisten, lasst uns nicht gleichgültig an denen vorübergehen, die der menschlichen Gemeinschaft, der Aufmerksamkeit und Sorge bedürfen.
Erst vor kurzem konnten Viele von uns wegen der epidemiologischen Maßnahmen die Gottesdienste nicht besuchen. Die von uns erworbene Erfahrung zeigte, wie wichtig ist es, jede Möglichkeit zu schätzen und dafür zu nutzen, um am gemeinsamen Gebet, am Gottesdienst und den heiligen Mysterien teilzunehmen, vor allem an der Göttlichen Eucharistie, die uns mit Christus und miteinander vereint.
Meine Lieben, ich gratuliere euch herzlich zum Paschafest und wünsche euch starke Gesundheit und Gnaden vom Lebensspender Jesus. Möge der barmherzige Herr uns alle würdigen, an Ihm ausgeprägter teilzuhaben am abendlosen Tage Seines Reiches und freudig zu bezeugen:
CHRISTUS IST AUFERSTANDEN! CHRISTUS IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN!
† KIRILL
PATRIARCH VON MOSKAU UND DER GANZEN RUS’ʹ Pascha Christi
2021
28.01.2021 | Thema: Predigt, Tagebuch |
Predigt von Erzpriester Sergij Baburin
Hamburg, den 19. Januar 2021
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Ich gratuliere Euch, liebe Brüder und Schwestern, zum wundersamen Weltkirchenfeiertag, zur Taufe des Herren, zum Fest der Erscheinung Gottes.
Am diesem Tag segnet der Herr Seine Jünger, segnet die Welt, gibt ihr seinen Segen zurück.
In diesen Zeilen des Evangeliums verfolgen wir eine gewisse Rückkehr zu den ersten biblischen Versen darüber, wie Gott die Welt schuf.
Wir erinnern uns an die ersten Zeilen des Buches des Genesis, die erste Erwähnung des Wassers: „…und Geist Gottes schwebte über dem Wasser“ (Gen 1,2).
Diese erste Erwähnung lässt uns verstehen, dass das Wasser die Materie ist, aus der Gott die Welt schafft. Der Heilige Geist schenkt dieser Materie seine lebenspendende Kraft, damit Gott in jedem Schöpfungsabschnitt neue wunderbare Geschöpfe in diese Welt setzen kann, und jedes von ihnen schmückt die Welt, geschaffen von einem beachtlichen Künstler, wie wir in einem Gesang hören.
Und an diesem Feiertag hören wir wieder, wie die ganze Heilige Dreifaltigkeit auf das Heilige Wasser hinabsteigt, damit sich diese durch die menschlichen Sünden betrübten Wasser verklären und uns somit eine neue Reinheit spenden.
Jedes Mal, wenn wir den Tag der Taufe des Herrn feiern, erleben wir immer wieder diese Ereignisse: der Herr steigt immer wieder zum Wasser hinab, segnet die Welt um uns herum, lässt uns aber Herrscher dieser Welt sein, mit der ganzen Verantwortung für alles, was in dieser Welt geschieht, bietet sich aber als Helfer, Unterstützer an.
Am heutigen Feiertag stellen wir uns wahrscheinlich die Frage: Warum eigentlich Wasser? Was ist Wasser überhaupt? Das ist die geheimnisvollste Naturkraft dieser Welt. Wie wir im Buch des Genesis lesen, ist sie dem Leben gleich: gibt es Wasser – so gibt es Leben, gibt es kein Wasser, dann gibt es auch kein Leben. Es ist ja auch so, dass unser Planet zu 70% mit Wasser bedeckt ist und jeder von uns zu 70% aus Wasser besteht.
Und jedes Mal, wenn wir über diese wundersame Materie nachdenken, befassen wir uns mit ihrer unglaublichen Fähigkeit des Ineinander-Durchdringens. Deswegen ist es wahrlich so, dass ein Tropfen das Meer weiht! Das ist die einzige Substanz, die in vielen anderen Substanzen erhalten bleiben kann, als Wasser, als Eis, als Dampf und trotzdem immer Wasser bleiben kann, also die chemische Formel dieser Naturkraft immer dieselbe bleibt und wieder als Kondensat in den flüssigen Zustand zurückkehren kann. Diese Prozesse können wir in vollem Umfang gar nicht begreifen. Wasser ist ein Segen. Kann aber zum strafenden Gottes Schwert werden.
Wir erinnern uns an die Verse, wie Gott die Welt von sündigen Menschen durch Wasser bereinigt. Das Wasser spült augenblicklich alle Sünden weg. Es ist weich und sanft, kann aber auch gewaltsam und zerstörerisch werden, das verstehen wir sehr gut, haben schon etliche Bilder gesehen, wie eine gewaltige Welle mit ungeheurer Kraft ganze Länder wegspülen kann. Und dabei ist das eine reinigende Materie, ohne die das menschliche Leben unmöglich ist.
Und damit wir weiter arbeiten können, segnet Gott durch den Wasserdampf, durch Naturquellen, durch alle Gewässer dieser Welt diese Leben schaffende Naturkraft, welche nach wie vor durch menschliche Sünden erschwert und betrübt ist.
Wie wir im Brief des Apostel Paulus an die Römer lesen, und diese Verse lesen wir bei der Taufe eines jeden Menschen: wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? (Röm 6,3)
Und wenn wir glauben, dass wir mit Jesus Christus sterben, dann glauben wir ebenso, dass wir mit Ihm leben und auch auferstehen werden.
Hier ist ein beeindruckender Moment zu verzeichnen, und zwar sind 30 Jahre vergangen zwischen der Geburt Christi und seiner Taufe. ..30 Jahre des Lebens unseres Herren auf Erden, niemand kannte Ihn, Er lebte ruhig unter den Menschen, kümmerte sich um Seine Mutter, ernährte sich von Seiner Arbeit, Er erlernte einen Beruf und wurde ein guter Meister…Und nun, nach 30 Jahren erscheint Er bei der Predigt, um über sich kundzutun, damit der Himmel über Ihn kundtut, und von diesem Augenblick an, vom Augenblick der Taufe beginnt Sein Weg zu Golgatha, Sein Weg zum Kreuz und zu der Auferstehung.
Deswegen ist es so wichtig für uns, heute am Feiertage der Taufe des Herrn auch an unsere Taufe erinnert zu werden, damit wir es immer wieder verinnerlichen, dass wir Christen sind, welche die christliche Taufe und somit Gottes Segen und Gnade empfangen haben und uns mit dem Herrn zu unserer Auferstehung begeben. Mit Gotthilf hoffen wir, dass das Wasser, welches wir heute in unsere Häuser mitnehmen, für uns zum Symbol der Liebe Gottes wird, zum Symbol dessen, dass der Herr uns alles Notwendige für unsere Errettung gibt. Er gibt alles, was ein jeder Mensch braucht. Natürlich ist uns als sündigen Menschen eigen, faul zu sein, einen Teil unserer Arbeit auf einen anderen Menschen zu überladen, die ganze Zeit zu jammern, wie schwer wir es haben. Und dennoch bleibt unser Dasein als Herrscher in dieser Welt. Und deswegen hilft uns der Herr und erinnert an die Verantwortung für das eigene Leben, für das Leben der Nächsten, für unsere unsterbliche Seele. Und so ist dieses Wasser ein Symbol dafür, dass der Herr bereit ist, bei uns zu sein, unser Leben zu reinigen, aufzuklären und es mit Freude zu füllen. Wir aber sind aufgerufen zu arbeiten, um die Gnade des Heiligen Geistes zu erwerben, wie dieses heilige Wasser, das wir heute bekommen. Damit unser Leben reich an Früchten des Heiligen Geistes, an Liebe, Freude, Friede, Geduld, Demut, Enthaltsamkeit und Gnade ist. Damit unsere Seele jeden Tag fröhlich und freudig von dieser Reinheit wird, welche unser Leben füllt.
Gottes Gnade euch allen, liebe Brüder und Schwestern, wollen wir die große Wasserweihe vollbringen und nehmen wir dieses Wasser als großes Heiligtum mit.
In Altertum gab es eine Tradition, dass wenn ein Mensch aus welchem Grund auch immer die Heiligen Gaben nicht empfangen durfte, so konnte er das Heilige Wasser empfangen, das war die Eucharistie im Bewusstsein eines Christen, denn diese Materie, das Weihwasser, ist mit dem Heiligen Geist verbunden. Das ist Gottes Hilfe in unserem Alltag. Wollen wir dieses Wasser mit großer Pietät aufbewahren und zu uns nehmen wie ein großes Heiligtum, das in unsere Seele und unser Leib eintritt. Und wollen wir glauben, dass der Herr durch dieses große Heiligtum uns allen Gesundheit spendet, um die wir uns letzte Zeit so sehr sorgen.
Gottes Gnade.
Predigt von Erzpriester Sergij Baburin
Hamburg, den 19. Januar 2021
28.01.2021 | Thema: Tagebuch |
Heute, um 19 Uhr, findet das erste online-Gespräch mit Vater Dionisij in deutscher Sprache statt. Über den live-Chat können Fragen gestellt werden, die Vater Dionisij beantwortet. Seien Sie herzlich eingeladen an diesem Gespräch teilzunehmen!